An der herkömmlichen Speed-Baustelle arbeite ich ja schon seit November ’14, Stichwort Wasi-Plan. Damit werde ich bis April/Mai beschäftigt sein. Spätestens dann wird es sicher auch mess- und belastbare Ergebnisse geben.
‘Free speed’ dagegen bedeutet nicht mehr und nicht weniger als Mehr-Geschwindigkeit durch den Einsatz von Technologie. Nachzulesen im sehr (sogar sehr, sehr) empfehlenswerten Buch ‘Faster’ von Michael Hutchinson, einem Top-Zeitfahrer aus Großbritannien. http://www.bloomsbury.com/au/faster-9781408843741/
Bedeutet für mich, dass nach Scheibenrad, Zeitfahranzug, Aero-Helm und Hochprofilvorderrad ein neuer Quantensprung her muss: mein schöner alter Planet X Stealth ist ja nun nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit. Aktuelle Modelle punkten mit aerodynamischeren Rohrformen, innenliegenden Zügen, besser integrierten Bremsen und überhaupt: es muss was Neues her. Ein reinrassiges, schnelles und dabei bezahlbares TT-Rahmenset. Im Vorfeld schränkte ich die Auswahl auf drei Möglichkeiten ein:
- Scott Plasma für ~ 1200 € bei britischen Versendern
- China Import bei Hongfu und Konsorten
- Planet X oder ähnliche Direktversender.
Letztlich ist es der aktuelle Planet X Exocet 2 geworden, weil hier so ziemlich alle meiner Vorgaben erfüllt wurden, die Geometrie für mich besser passt als die des Scott und durch den Vertrieb aus UK wenigstens in der Theorie ein Ansprechpartner für etwaige Garantiefälle oder sonstige Fragen zur Verfügung steht. Was man ja beim Import direkt aus China nicht unbedingt uneingeschränkt behaupten kann. Dass der Exocet keine integrierten Bremsen hat, kann ich verschmerzen und löse dieses “Problem” durch den Einsatz einer Tririg Omega Aero Brake. Zumindet vorne (*). Hinten kommt die neue Campagnolo Aero Brake zum Einsatz, die ich mit Shimano kompatiblen Bremsschuhen pimpe. Insgesamt aus aerodynamischer Sicht – meiner Ansicht nach – auch keine schlechtere Lösung als mittelmäßig integrierte Mini-Vs, wie sie regulär an fast allen China-TT-Böllern zu finden sind.
Des weiteren kommt ein reinrassiger TT-Sattel von Prologo dazu. Ich bin neugierig, wie der Unterschied zum bisher gefahrenen San Marco Aspide ausfällt. Ein erster Unterschied ist bereits vor dem Fahren messbar. Die gestutzte Sattelnase ermöglicht ein einfacheres Einstellen einer UCI-konformen Position – nicht, dass das für mich wichtig wäre, aber – wer weiß?
So sieht es bislang aus:
(*) Nachtrag 04.02.2015: nachdem die TriRig Omega bereits bei den ersten Einstellarbeiten aufgegeben hat – der rechte Hebel ist bereits bei sehr moderater Bremskraft gebrochen – habe ich sie wieder abmontiert. Bin einerseits froh, dass das zu Hause auf dem Montageständer passiert ist und nicht im Straßenverkehr, andererseits erschrocken über die scheinbar lausige Materialqualität. Nicht auszudenken, was passiert, wenn der Hebel während der Fahrt, zum Beispiel bei einer Notbremsung, bricht. Da bremst dann nämlich nichts mehr.
Der Hersteller hat mir angeboten, neue, verbesserte Hebel nachzuliefern, das Problem sei bekannt und inzwischen durch den Einsatz gefräster Hebel aus 7075-T6 Alu behoben. Trotzdem wollte ich dieser Bremse dann doch nicht mehr mein Vertrauen schenken, was mich dazu bewogen hat, die Omega wieder zurückzuschicken. Ich hoffe, dass mir Nick Salazar von TriRig anstandslos den Kaufpreis erstattet. Vor allem hoffe ich aber, dass niemand durch einen solchen Defekt zu Schaden kommt – immerhin sind laut Nick Tausende dieser Bremsen weltweit im Einsatz.
Für vorne werde ich dann lieber einer SRAM Red AeroLink vertrauen.
Nachtrag 11.02.2015: inzwischen ist die Bremse wieder bei TriRig angekommen. Nick hat mit umgehend den Kaufpreis (abzüglich 15 %) erstattet. Da ich keine Lust habe, mich weiter um ein paar €€ bzw. $$ zu streiten, verbuche ich das als Lehrgeld, freue ich mich über die ansonsten saubere und schnelle Rückabwicklung und schließe das Thema TriRig für mich ab.