Aufs Podium gerumpelt …

Sonntagmorgen, 20.09.2015: es stand wieder mal ein Zeitfahren in Krefeld auf dem Programm. In diesem Jahr bereits der vorletzte cycletec-Termin des Jahres und darüber hinaus auch noch die lange Version über vier Runden und exakt 49,12 km. Es sollte zum zweiten Mal in diesem Jahr über diese Distanz gehen. Trotzdem wird nur ein Ergebnis dieser beiden Rennen in der Gesamtwertung berücksichtigt. Wer also wie ich das Vergnügen hatte, beim ersten 49 km-Termin im Juni zusammen mit dem ehemaligen Weltmeister Alberto Kunz am Start zu stehen, sollte diesen zweiten Termin nutzen, um die eigene Punktewertung zu verbessern. Punkte werden nämlich immer auf Basis der Tagesbestzeit in der eigenen Alterklasse berechnet. Wenn der Erstplatzierte also so richtig schnell unterwegs ist, ist das nicht so gut für die Punktzahlen der dahinter Platzierten.

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Nachdem sich die vergangene Woche stürmisch oder regnerisch oder beides zugleich gezeigt hatte, war das Wetter in Krefeld bilderbuchmäßig: trocken, blauer Himmel, ein bisschen Wind und mit 17 °C nicht zu warm.

 

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Ziemlich perfekte Bedingungen also – wären da nicht die üblen Kopfschmerzen, die mich schon am Morgen plagten und jeden Gedanken an irgendein Rennen als völlig abwegig erscheinen ließen. Naja, Kopfschmerztablette eingeworfen und völlig ambitionslos nach Krefeld aufgemacht.

Die Kopfschmerzen verschwanden und so sah die Welt gleich wieder viel besser aus. Zumindest bis zum Start.

Nach dem Losrollen den linken Fuß einzuklicken ist ja im Normalfall keine Raketenwissenschaft und meistens gelingt mir das auch ganz gut. Nicht so heute: irgendwie will sich das Pedal partout nicht in die richtige Position drehen lassen, so dass ich beschließe, erst mal eine halbe Umdrehung weiterzukurbeln, um wenigstens schon mal ein wenig Tempo zu gewinnen und dann in Ruhe einzuklicken. Es bleibt beim Versuch, ich rutsche ab und semmele mit linkem Knie und rechten Oberschenkel gegen das Oberrohr. Zum Fluchen habe ich keine Zeit, kann aber immerhin so gerade mit der Pedalplatte über den Asphalt schlitternd einen Sturz verhindern – nach gerade mal 10 „gefahrenen“ Metern. Slapstick pur. Hab die Fuhre schließlich wieder unter Kontrolle gebracht und endlich Fahrt aufgenommen. Toller Start :-/.

Itk-2015-09-20mmerhin lässt der Schmerz im geprellten Oberschenkel nach einer Runde nach. Oder sagen wir, er wird von den anderen, wohlbekannten 😉 Schmerzen überlagert. Meine Fahrt gelingt zunehmend besser, die Zeiten pendeln sich bei konstanten ~ 18:20 min pro Runde ein und der Spaß kehrt auch zurück. Während der vier Runden kann ich gut beobachten, wie ich meinen Mitstreitern Thomas Behrendt und Michael Scholten Zeit abnehme – es läuft also. (Foto: Thomas Dinter)

Am Ende stehen 1:13:45 [h:mm:ss] auf der Uhr und damit eine um 34 Sekunden bessere Zeit als im Juni. Bedeutet Platz drei in meiner Altersklasse und Platz 5 Gesamt.  In der Gesamtwertung bin ich jetzt ebenfalls auf Podiumskurs, Platz drei ist fast sicher, es steht schließlich nur noch ein Rennen aus. Platz zwei ist dagegen nur bei außergewöhnlicher Verkettung besonders unwahrscheinlicher Umstände möglich.

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